Hier finden sie Material zu ausgewählten
Theaterinszenierungen von Jo Fabian
Jo Fabian Department Theater Archiv
Lighthouse
Fotos Presse Video
Jo Fabian ist ein Verrückter, eindeutig. Ein ironisch augenzwinkernder Verführer, Meister der Täuschungs- Manöver. Er macht einen besoffen mit der Schönheit seiner Inszenierungen. Licht und Musik, Bühne, Kostüme, seine Figuren und deren Tanz folgen jeweils einem hermetischen Gesamtdesign und während man die Farben, Klänge, Bewegungen genießt, stülpt er einem den Kopf um. Man glaubt zu verstehen und merkt erst später, daß Fabian mit unserer Wahrnehmung gespielt hat, daß die Welt, die er uns zeigt, einen ganz anderen Kern hat.
Frank Schmid, Galerie des Theaters Radio Kultur, 09.01.2000
Jo Fabian hat die Zeit gestohlen. Wehe dem, der glaubt, in der ersten halben Stunde werde irgendetwas geschehen. (") Jo Fabian hat wieder einmal gezaubert und das Einmaleins des Choreografischen Theaters der neunziger Jahre in einer Tanzinstallation ausgestellt.
Bernd Feuchtner, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.01.2000
Um Ordnung in die Architektur des Körpers zu bringen, hat Fabian das Tanzalphabet 'Alphasystem' erfunden. Jedem Buchstaben wird eine Bewegungssequenz zugeordnet, mehrere Sequenzen ergeben ein Wort. Standen in "Blown Away", dem ersten Versuch mit dem 'Alphasystem', eher grafische Formen im Vordergrund, werden in "Lighthouse" in feinen Schwingungen die dynamischen Qualitäten von Bewegung zelebriert. Vier Frauengestalten, halb Vamp, halb Priesterin, sind es, die hier mit ungeheurer Präzision und hypnotischer Wirkung ihre nicht abreißenden Fäden spinnen. Es geht Fabian nicht darum, dass der Tanz als Wort verstanden wird. Das System ist für ihn ein methodisches Mittel, das die Zusammenarbeit zwischen Choreograf und Tänzern optimiert, vor allem aber die Korrespondenz zwischen Kopf und Körper verstärkt. Denk- und nicht stilprägend, sagt er.
Irmela Kästner, Die Welt / Ausgabe Hamburg, 18.01.2000
Nichts passiert, aber die Energie ballt sich zusammen und verwandelt alles in Poesie. Aufmerksam zuzuschauen und dabei doch ganz entspannt seinen Gedanken und Assoziationen freien Lauf lassen zu können: Das ist der besondere Wahrnehmungs- Zustand, den Fabian in seinen besten Stücken den Zusachauern schenkt, und in "Lighthouse" könnte es jetzt noch für eine halbe Stunde so weitergehen, um dann ein beglücktes und dankbares Publikum zu entlassen. Aber auf einmal donnern stampfende Maschinen- Geräusche durch den Raum, gewaltige Buchstabenmengen fluten über den Bühnenhintergrund. Egal, wie man den abwesend-anwesenden Zustand, den Fabian so fabelhaft zu erzeugen versteht, bezeichnen möchte, man scheint ins Innere dieser gewaltigen Maschine des Unbewussten hineingeworfen, die einen unendlichen Strom nicht entzifferbarer Zeichen produziert.
Michaela Schlagenwerth, Berliner Zeitung, 10.01.2000
Infoportal shop impressum kontakt

Besucherzaehler